Wenn Freundeslisten zum Reputationskiller werden

Soziale Beziehungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Persönlichkeit. Cliquen, Bekanntenkreise oder geschäftliche Verbindungen und Seilschaften sagen eine Menge über uns aus. Nicht ohne Grund gibt es Formulierungen, wie Jemanden in die Gesellschaft einführen. Doch wie steht es mit unseren digitalen Netzwerken in denen jeder mit jedem vernetzt zu sein scheint, knüpfen wir dort leichtfertig Verbindungen, die unserer Persönlichkeitsprofil nach außen verfälschen oder Beziehungen sogar irrelevant werden lassen?

Viele Xing-Kontaktanfrage lehne ich freundlich ab
„Ich kenne Sie über XY“, können wir uns vernetzen? Diesen Satz lese ich oft bei einer Kontaktanfrage bei Xing. „Nein, das können wir nicht!“, ist darauf hin meine meist etwas klausulierter verfasste Antwort. Ich verbinde mich bei Business-Netzwerken wie Xing und Linkedin nur mit Personen, mit denen ich bereits eine geschäftliche oder private Beziehung habe. Wer mir noch nicht mal die Hand geschüttelt hat, wird es definitiv nicht in mein Netzwerk schaffen. Dies hat nichts mit gesteigertem Selbstwertgefühl, sondern schlicht und ergreifend etwas mit Vorsicht zu tun. Die Liste aller meiner Xing-Kontakte ist öffentlich im Web ersichtlich und bietet anderen auch eine Orientierung bei der Beurteilung meiner Person, Interessen, beruflichen Qualifikation und Vertrauenswürdigkeit. Noch rigoroser verhält es sich mit Facebook, allerdings mit einem Schwerpunkt auf private Kontakte, hier schieße ich bewusst auch Personen aus, die mit mir in einem rein geschäftlichen Kontakt stehen. Wer mir per Xing eine Kontaktanfrage schickt, erhält dennoch ein freundliche Antwort und kann mit mir auf normalem Weg und per Xing Kontakt aufnehmen:

Absage für Xing-Kontaktanfragen:

"Hallo,..
Freut mich, Sie kennenzulernen. Gerne können Sie mir ein paar Links zu Showcases senden dann bin ich auf dem Laufenden. Ich habe Ihnen auch noch mal die wichtigsten Kontaktdaten aus meiner E-Mail-Signatur angefügt. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich nur Kontakte zu meinem Xing-Profil hinzufüge, die ich bereits persönlich außerhalb von Xing kennengelernt habe. Sie können mir natürlich jederzeit Nachrichten per Xing oder E-Mail senden."

Ähnlich verfahre ich bei Facebook. Beim Location-Based-Service Foursquare und Friendticker ignoriere ich die meisten Kontaktanfragen. Wenn ich über meine Gegenwärtige GPS-Position gefunden werden möchte, gebe ich diese über Twitter oder Facebook preis.

Twitter ist kein Freundesnetzwerk
"Facebook is the people you went to high school with. Twitter is the people you wish you went to high school with" - Das Microblogging-Netzwerk Twitter stellt in dieser Hinsicht eine Besonderheit dar. Hier kann eine einseitige Verbindung enstehen. Follower müssen nicht zwangsläufig auch zu Verfolgten werden. Ein direkter Nachrichtenaustausch ist allerdings dann erst möglich, wenn sich beide Nutzer gegenseitig folgen. Dies ist der Grund, warum viele Unternehmen, Marketer und öffentliche Einrichtungen dazu tendieren, jedem zu folgen, der ihnen auch folgt. Außerdem hat die Erfahrung gezeigt, dass sich so in kürzerer Zeit eine größere Anzahl an Followern aufbauen lässt. Unternehmen tappen hier allersigns in die Falle, wenn sie die Anzahl ihrer Follower als Reichweite definieren wollen. In diesem Fall ist die Liste der abonnierten Kanäle keine Empfehlungen interessanter Persönlichkeiten mehr, sondern nur identisch mit den Followern. Dies kann sich allerdings schnell zu einem Desaster entwickeln. 

Ungewollte Reputation für schwarze Schafe 
Nehmen wir den Twitter-Account eines Spammers, eine Pornoanbieters oder rechtsradikalen Politikers. Kurznachrichten dieser Accounts könne auf den ersten Blick harmlos wirken, vielleicht gibt es auch einige unverfängliche interessante Tweets, wirft man einen Blick auf die Follower befinden sich darunter möglicherweise renommierte Unternehmen oder sogar die Twitteraccounts von Journalisten und Medien. Diese verschaffen den schwarzen Schafen bei Twitter nun eine unverdiente Reputation. Ähnlich kann es sein, wenn Unternehmen bei YouTube, Flickr und anderen Web 2.0 Angeboten jedem die Freundschaft anbieten, der sich als Freund bezeichnen möchte.

Links
Reputationsmanagement bei Twitter – NPD-Funktionär narrt Follower
Mathias Rochow ist für Kenner der rechtsextremen Szene kein Unbekannter. Über den Kurznachrichtendienst Twitter erreicht Rochow hunderte Menschen, selbst Medien und andere Parteien gehören zu seinen Lesern. Der Weg der Rechtsextremen NPD in die Mitte der Gesellschaft wird auf allen Kanälen betrieben und das sehr erfolgreich, wie das Beispiel Rochow zeigt. Oft sendet Rochow unverfängliches über seinen Account, meist Links zu Artikeln lokaler Medien. Dazwischen findet sich dann aber hin und wieder, ein Link zu einer Pressemitteilung der NPD. So vermischt sich der Strom an unverfänglichen lokalen Links mit den Inhalten und Positionen der NPD zu diesen Themen.
Twitter Users Who Will Follow You Back
As Twitter hits its stride and emerges as a juggernaut in social media, the top users on the site are distancing themselves from the pack. The race to 1,000,000 followers will be achieved in a few months by some accounts. With such strong followings, many new or inactive Twitter users may not think that there are top accounts that will follow them back.
I Will Not Follow You in Return on Twitter
You have no user avatar, You list no location, no website, or no bio, your website listed is a MySpace profile, You’re following over 1,000 users, have 20 followers, and no updates, Your updates clearly indicate that your Twitter activity is always, only, about pushing your own service/product
If People on the Internet Told the Truth
Sehr spassige Bildersammlung von Collegehumor